UN-Klimagipfel in Warschau verkommt zur Farce. WWF & Greenpeace verlassen Weltklimakonferenz aus Protest.

Greenpeace Protestaktion gegen Kohlekraftwerke in Polen vor Beginn der UN-Klimakonferenz in Warschau (Foto: © Greenpeace/Mike Schmidt)
Polen produziert zu 90 Prozent Strom aus Kohle und torpediert die derzeitige UN-Klimakonferenz in Warschau. Im Bild: Greenpeace Protestaktion gegen Kohlekraftwerke in Polen, die erhebliche CO2-Emissionen verursachen.
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Die Regierungen versagen

Es ist Weltklimakonferenz und die Regierungen versagen. So sehen es die internationalen Umweltorganisationen, die heute die UN-Klimakonferenz in Warschau aus Protest gegen die Unfähigkeit der Regierungen geschlossen verlassen haben. Unter ihnen Greenpeace, WWF, Global 2000 und Oxfam.

„Gewählte Politiker handeln wie Marionetten der fossilen En­er­gie­lobby“, begründete Greenpeace International den Rückzug vom Klimagipfel. „Es fehlt jeder politische Wille, um eine ef­fek­tive Lösung für die globale Klimakrise zu finden“, kritisiert mit harten Worten der WWF.

Allen voran: Polen, Australien, Japan und Kanada

Insbesondere die Regierungen von Polen, Australien, Japan und Kanada gebärden sich in Warschau höchst unverantwortlich in Hinsicht auf den Klimaschutz, so Greenpeace. Die In­dus­trie­inter­essen dominieren, den Staatsregierungen mangelt es an ernst­haftem Engagement, bescheinigt der WWF aber mehr oder weniger allen Regierungen und Staatengruppen eine Mitschuld, keine Lösungen, nicht einmal im Ansatz, zustande zu bringen. „Der WWF hat sich gemeinsam mit vielen anderen NGOs entschlossen, nicht länger Teil dieser Farce in Warschau zu sein.“

Unfähigkeit der Politik – Zivilgesellschaft mobilisieren

„Nach den Erfahrungen auf dieser Klimakonferenz ist klar, dass wir unseren Regierungen alleine nicht mehr zutrauen können, die Zukunft so zu gestalten, wie es die Menschen zum Überleben brauchen“, resümierte der WWF-Klimareferent Karl Schellmann die Warschauer Erfahrung mit bitter enttäuschten Worten.

Ziel der Umweltorganisationen ist nun, das kündigen sie an, die ver­stär­kte Mo­bi­li­sie­rung der Zivilgesellschaft gegen die po­li­tischen Kasten und Regierungen, deren ungenügende Pro­fes­si­o­na­li­tät und Mangel an Rationalität in Warschau nun offen zutage getreten ist.

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