Der neue „Weltbank-Klimabericht“: Klimaschutz muss weltweit deutlich verstärkt werden. Klimaerwärmung läuft aus dem Ruder: plus 4 Grad bis 2100

Der neue „Weltbank-Klimabericht“ ist höchst alarmierend: Die Klima- und Erderwärmung bis zum Jahr 2100 wird 3,5 bis 4 Grad Celsius betragen, heißt es darin, wenn weltweit nicht deutlich mehr für den Klimaschutz gemacht wird. Die Folgen wären verheerend: große Ernteausfälle, Hungersnöte, Dürren und Überschwemmungen der Küstenstädte drohen weltweit. „Es ist meine Hoffnung, dass dieser Bericht uns jetzt schockartig zum Handeln antreibt“, äußerte sich Yim Jong Kim, der Präsident der Weltbank, zum Klimabericht.

Die Klimaerwärmung schreitet dramatisch voran.

Der neue „Weltbank-Klimabericht“ ist höchst alarmierend: Die Klima- und Erderwärmung bis zum Jahr 2100 wird 3,5 bis 4 Grad Celsius betragen, heißt es darin, wenn weltweit nicht deutlich mehr für den Klimaschutz gemacht wird. „Es ist meine Hoffnung, dass dieser Bericht uns jetzt schockartig zum Handeln antreibt“, hält Yim Jong Kim, der Präsident der Weltbank, im Vorwort des neuen Klimaberichts fest, der vor einer Woche erschienen ist. Eine Klimaerwärmung um maximal plus 2 Grad Celsius gilt Experten als gerade noch bewältigbar.

„Wir laufen Gefahr, Kipp-Punkte im Erdsystem zu überschreiten“

Erstellt wurde der neue Weltbank-Klimabericht „Turn Down the Heat – Why a 4 ° C Warmer World Must be Avoided“ vom deutschen Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), gemeinsam mit dem Forschungsinstitut „Climate Analytics“ in Berlin. Bei einer Klimaerwärmung „in Richtung vier Grad, laufen wir Gefahr, Kipp-Punkte im Erdsystem zu überschreiten“, so Hans Joachim Schellnhuber, der Direktor des PIK.

Die verheerenden Folgen: weltweit Hungersnöte, Wassermangel, Überschwemmungen, Artensterben

Laut Weltbank-Klimabericht und PIK wären die Folgen verheerend: Überschwemmung der Küstenstädte und Küsten, die Hunderte Millionen Menschen betreffen , gewaltige Ernteausfälle, Hungersnöte und Wassermangel in vielen Weltregionen, Zunahme von Tropenstürmen und große Verluste an Artenvielfalt in der Natur.

„Die planetarische Maschinerie neigt zu Bocksprüngen, also unverhältnismäßigen Reaktionen auf Störungen, wie sie der menschengemachte Treibhauseffekt mit sich bringt”, so Schellnhuber. „Der einzige Weg, dies zu vermeiden, ist ein Bruch mit den vom Zeitalter fossiler Brennstoffe geprägten Mustern von Produktion und Konsum.“

Bisherige Klimaschutzabkommen völlig unzureichend

Der Kernpunkt des Klimaberichts ist: Dass alle bisher vereinbarten internationalen Klimaschutzabkommen (die zudem in vielen Teilen noch nicht umgesetzt sind) nicht ausreichen würden, um das Begrenzungsziel maximal 2-Grad-Klimaerwärmung zu erreichen, das als gerade noch verkraftbar gilt. Wesentlich größere Anstrengungen als bisher wären zur Erreichung dieses Ziels notwendig. Und: Würde nur der heutige Stand bisher umgesetzter Klimaschutzmaßnahmen fortgeschrieben, würde bereits in den 2060er-Jahren die 4-Grad-Marke überschritten.

Dementsprechend heißt es im Weltbank-Klimabericht: „Ohne zusätzliche Vereinbarungen und Maßnahmen zur Reduktion des Treibhausgaseffekts wird sich die Erde (bis 2100) voraussichtlich um mehr als 3 Grad erwärmen. Selbst wenn alle bisherigen Vereinbarungen und Zusagen voll umgesetzt werden, besteht noch eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass 4 Grad bis 2100 überschritten werden. Wenn sie nicht umgesetzt werden, könnte die Erderwärmung um 4 Grad bereits in den 2060er Jahren eintreffen.“

Unmittelbarer Anlass der Veröffentlichung des Weltbank-Klimaberichts ist der bevorstehende 18. Weltklimagipfel in Dohar, Emirat Katar, der heute am 26. November beginnt.

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Der Artikel steht als pdf zum Download kostenfrei zur Verfügung: [wpdm_file id=17]

der Klimabericht der Weltbank – „Turn Down the Heat“ –
steht im Internet zur Verfügung unter:

http://climatechange.worldbank.org (Zusammenfassung, engl.)
sowie unter
http://climatechange.worldbank.org (Vollständiger Bericht, engl.)

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