Sehr gut läuft seit Ende September „Wachau in Echtzeit“, das neue Wachau-Kulturprogramm für Herbst und Winter, das Ursula Strauss kuratiert, die bekannte Schauspielerin. Bespielt werden stimmungsvolle Orte und Räume in der Wachau mit einem hochwertigen, modernen Kulturprogramm. Besonders im November und Dezember gibt es jetzt viele Veranstaltungen. Die Idee: Die Wachau soll auch in der Nebensaison Herbst und Winter als Kulturregion attraktiv werden. magzin.at sprach mit dem Veranstalter „Wachau Kultur Melk“.
Gute Resonanz, ein voller Erfolg – „Wachau in Echtzeit“ bespielt neue Orte und Räume
„Wir sind sehr glücklich mit der Resonanz, die das neue Programm gefunden hat“, sagt Alexander Hauer. „Es bewegt die Menschen. Und es unterhält sie. Im doppelten Sinn: Sie unterhalten sich miteinander und genießen den Abend.“ Hauer ist künstlerischer Leiter und einer der beiden Geschäftsführer der neuen „Wachau Kultur Melk“, die „Wachau in Echtzeit“ veranstaltet.
„Ja, es ist ein voller Erfolg“, sagt Martin Vogg, der andere der beiden Geschäftsführer der Wachau Kultur Melk. „Wir entdecken und bespielen neue Räume in der Wachau mit einem wirklich hochwertigen Programm.“ Ausverkauft war zum Beispiel die szenische Aufführung von Platons „Phaidon“ im Stift Göttweig vor zehn Tagen. „Und das Auditorium war von der Inszenierung vollauf begeistert“, so Vogg.
Bram Stokers Dracula bei Kerzenlicht im Kellerschlössel Dürnstein
Ein starkes Erlebnis war auch die Lesung aus Bram Stokers Dracula bei Kerzenlicht im Kellerschlössel Dürnstein der Domäne Wachau, von Barbara Horvath und Helmut Berger eigens für diesen Abend erarbeitet. „Im Grunde eine perfekte, grandiose Hörspielfassung“, sagt Vogg begeistert.
Oder auch der Zyklus der Wachauer Liedertafel, mit denen Norbert Hauer die Wachau neu erkundet und nahe bringt – am kommenden Sonntag mit Teil 3, den „Martinsliedern“, beim Heurigen Fries in Unterbergern bei Mautern. Im Dezember dann, Teil 4, mit Adventliedern, dazu Donausagen gelesen von Friederike Raderer.
„Ursula Strauss ist ein ganz besonderer Mensch“
„Wir haben sehr bewusst künstlerische Kleinode ausgesucht“, betont Alexander Hauer. „Ursula Strauss ist wirklich ein besonderer Mensch und kennt besondere Menschen, die als Künstler eingeladen sind. Und die Begegnung mit ihnen, dieses Aufeinandertreffen im Kleinen, um große Abend zu verbringen, das ist für mich das Berührende, das Herausragende daran.“
Thomas Bernhards „Frost“ in der Kunsthalle Krems
Weitere Highlights von „Wachau in Echtzeit“ stehen bevor. Thomas Bernhards „Frost“ in der Kunsthalle Krems, Mitte Dezember an zwei Tagen, inszeniert von Sabine Mitteregger, der Nestroy-Preisträgerin von 2010. Mit Andreas Patton. Weiters schon Anfang Dezember die Lesung von Lukas Resetarits, gemeinsam mit Tochter Kathrin Resetarits, unterm Titel „Leselust“ im Stift Dürnstein – von Herzmanovsky bis H.C. Artmann und Jandl.
Von „Venus im Pelz“ bis „Wellentanz“ von Mercedes Echerer
Zuvor schon, am 17. November, „Venus im Pelz“ in Aggstein – die Suche nach Venus in der Literatur von Sappho bis Sacher-Masoch. Gestaltet und gelesen von Susanna Wiegand und Michael Strauß. Gespickt mit Musik und Kulinarischem.
Sodann Ende November eine Uraufführung: „Wellentanz“ von Mercedes Echerer und der Gruppe Volksmilch, eine musikalisch-literarische Donau-Reise, gespielt und vorgetragen im Prälatensaal des Stift Dürnstein.
Provokant: Nick Hornbys „Nipple Jesus“ im Schloss Spitz
Provokant dann „Nipple Jesus“, ein Theaterstück nach einem Roman von Nick Hornby, im Schloss Spitz am 23. November. Eine Produktion von Dschungel Wien. Sehr sehenswert, so Martin Vogg, „weil es eine sehr ironische, geistreiche Auseinandersetzung mit moderner Kunst ist“.
Ursula Strauss persönlich – Nöstlinger-Lesung und Lieblingskinofilme
Und schließlich Ursula Strauss persönlich – mit einer Nöstlinger-Lesung am 8. Dezember und einer Auswahl ihrer Lieblingsfilme, zu sehen Ende Jänner im Kino im Kesselhaus. Und dann noch, größtenteils schon ausverkauft, drei Wein-Verkostungen bei Wachauer Spitzenheurigen mit dem bekannten Kabarettisten Thomas Maurer.
Das Rezept: Feine Kunst in kleinen Räumen als Erlebnis
„Das Besondere an ‚Wachau in Echtzeit‘ ist das Erleben der Räume und eines Kulturprogramms, das nicht standardisiert ist, also nicht oft zu sehen ist“, so Martin Vogg. „Wir gehen mit feinen künstlerischen Arbeiten in kleine Räume. Und schaffen damit wirklich ein besonderes Erlebnis.“
Eine gelungene Kooperation: Wachauer Advent und „Wachau in Echtzeit“
„Eingeschlagen“ habe auch, so Vogg weiter, die Kombination von „Wachau in Echtzeit“ mit dem Wachauer Advent, das heißt die gemeinsame Bewerbung der Adventmärkte, Hotel-Angebote und der neuen Kulturveranstaltungen, für die es auch eine hübsche Broschüre der Donau NÖ Tourismus GmbH gibt.
Wird „Wachau in Echtzeit“ nächstes Jahr forgesetzt? Kuratiert wieder von Ursula Strauss? Ja, sagen Hauer und Vogg. „Wir planen schon das nächste Jahr. Es werden wieder ganz besondere Veranstaltungen bei uns zu Gast sein“, so Alexander Hauer.
weitere Infos zum Programm von „Wachau in Echtzeit“ und zur neuen „Wachau Kultur Melk“ in magzin.at unter:
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