Bedeutend schneller: ÖBB nimmt neue Hochleistungs-Westbahnstrecke Wien – Tullnerfeld – St. Pölten in Betrieb und neuen Bahnhof „Tullnerfeld“

Neue Westbahnstrecke Wien - St. Pölten
Die neue Hochleistungs-Westbahnstrecke Wien - St. Pölten
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Es ist soweit: Die neue Westbahn-Hochleistungsstrecke St. Pölten – Wien geht in Betrieb. Am 9. Dezember. Sie verkürzt die Zugfahrt Wien – St. Pölten um 15 auf 25 Minuten. Fürs Erste wird noch der West­bahn­hof als Endstation angefahren. Ab Ende 2014 dann stattdessen Wien-Meidling und der neue Hauptbahnhof Wien (der ehemalige Süd­bahn­hof).

Neue Streckenführung übers Tullnerfeld

Neu ist die ganze Streckenführung: Die neue, schnelle Hochleistungs-Westbahn zwischen Wien und St. Pölten verläuft nun nordwärts übers Tullnerfeld. Der Abschnitt Wienerwald ist untertunnelt und 13,6 Kilometer lang. Insgesamt misst die neue Hochleistungsstrecke 60 Kilometer mit acht Tunnels.

Neuer Bahnhof „Tullnerfeld“ – Anschluss zur Franz-Josefs-Bahn und nach Traismauer-Herzogenburg

Neuer Zwischenhalt und Knotenpunkt an der Hochleistungsstrecke ist der neu gebaute Bahnhof „Tullnerfeld“ bei Michelhausen. Er bietet Zustieg und Bahnanschlüsse zur Franz-Josefs-Bahn via Tulln und zur Bahnlinie Herzogenburg-Traismauer-Tulln. 500 Park&Ride-Plätze und 100 Fahrrad-Stellplätze stehen dort zur Verfügung.

Der neue Bahnhof Tullnerfeld
Der neue Bahnhof „Tullnerfeld“ bei Michelhausen

Endstation Westbahnhof – bis Ende 2014

Der Lainzer Tunnel im Wiener Abschnitt der neuen Hoch­leis­tungs­strecke wird erst Ende 2014 für den Personenverkehr freigegeben. Bis dahin bleibt der Westbahnhof der Endbahnhof in Wien – mit 25 Minuten Fahrzeit der schnellsten Züge zwischen Wien-Westbahnhof und St.Pölten-Hauptbahnhof.

Ende 2014 wird dann umgestellt. Die Hochleistungsstrecke führt dann durch den Lainzer Tunnel zum Bahnhof Wien-Meidling und zum neuen Hauptbahnhof Wien. Anders der Güterverkehr: Bereits jetzt ab 9. Dezember rollen die Güterzüge durch den neuen 12,8 Kilometer langen Lainzer Tunnel.

Über 100 Züge täglich mehr – und 55 neue Nahverkehrszüge

Die neue Hochleistungsbahntrasse Wien – St. Pölten ist ein wichtiger Teil des Gesamtausbaus der Westbahn. Personenzüge können auf ihr bis zu 250 km/h schnell fahren. Viele Abschnitte sind viergeleisig. Über 100 Züge täglich mehr können dadurch künftig verkehren – rund 450 statt bisher 335 Personen- und Güterzüge pro Tag. Davon werden 55 neue Nahverkehrszüge sein.

Fernverkehrszüge Wien – Linz – Salzburg schneller

Auch die Fahrzeiten Wien nach Linz, Wels und Salzburg werden durch die neue Hochleistungsstrecke verkürzt. Die Bahnreise Wien – Salzburg wird um bis zu 23 Minuten schneller sein. Die Durchschnitts-geschwindigkeit der schnellsten Züge Wien – Salzburg wird künftig 132 km/h betragen (bisher 114 km/h), zwischen Wien und Linz sogar 151 km/h (bisher 120 km/h).

Die Baukosten der neuen Hochleistungsstrecke Wien – St. Pölten betrugen 2,8 Mrd. Euro. Finanziert wurden sie von Bund und ÖBB. Zeit- und Kostenplan, so die ÖBB, wurden genau eingehalten.

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Foto Bahnstrecke Artikelanfang: zVg ÖBB / © Robert Deopito
Foto Bahnhof Tullnerfeld: zVg ÖBB / © aufsichten.com
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