Wachauer Nase von Gelatin in St. Lorenz. Kunst als Landmarke und erfrischendes Spiel: „Die Nase ist groß, stolz und atmet Schlamm.“

Wachauer Nase der Künstlergruppe Gelatin. Permanente Installation. Eröffnet am 12. Juli.
Permanente Installation „Wachauer Nase" von Gelatin
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Wachauer Nase von Gelatin in St. Lorenz

Eine vier Meter hohe Nase aus Beton schmückt seit Mitte Juli das Donauufer bei St. Lorenz gegenüber Weißenkirchen. Die „Wachauer Nase“ stammt von der renommierten österreichischen Künstler­gruppe Gelatin, die auch Kremser Wurzeln hat.
von Astrid Hofstätter — für magzin.at

Seit letztem Wochenende besitzt die Wachau eine weitere moderne, künstlerische Landmarke: eine 4 Meter hohe Nase aus Beton. Das neue Kunstwerk steht am südlichen Donauufer an der Fährstation St. Lorenz gegenüber von Weißenkirchen.

„Die Nase ist groß, stolz und atmet Schlamm“

2012 rief die Regionalinitiative Wachau 2010plus in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich zu einem Wettbewerb für skulpturale Gestaltung auf. Gelatin, eine renommierte österreichische Künstlergruppe, gewann – und veranstaltete ein Nasencasting, um die geeignete Vorlage für die „Wachauer Nase“ aus Beton zu finden.

„Die Wachauer Nase ist eine schöne Nase“, preist Gelatin das Artefakt. „Sie passt zu den Menschen, die hier leben, und wird sie älter, passt sie sich den Lebensumständen an. Die Nase ist ganz schön groß, stolz und atmet Schlamm.“

Gelatin hofft auf Pickel und Nasenhaare

Jetzt kann man durch die 2 Meter hohen Nasenlöcher schreiten oder auf dem Nasenrücken die Aussicht über die Donau genießen. Die vier Künstler von Gelatin bzw. „Gelitin“, wie sie sich seit 2005 eigentlich nennen, (zwei davon stammen aus Krems) freuen sich auf die Mitgestaltung der Natur: Wenn Gräser wie Nasenhaare aus den Löchern ranken, und wenn der Nase durch Verwitterung und Bemoosung an der Wetterseite etwaige Pickel wachsen werden.

Die Künstlergruppe Gelatin hat sich 1993 formiert, ihre Arbeiten werden seither in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt. 2001 bespielte sie den österreichischen Pavillon auf der Biennale von Venedig.

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© magzin.at

weitere Infos zum Kunstwerk und zu Gelatin:
www.gelitin.net
www.publicart.at / Kunst im öffentlichen Raum NÖ

Foto: © Gelatin 2014
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