Güterverkehr auf Traisentalbahn St. Aegyd bis Freiland bleibt bestehen – Gemeinden übernehmen Bahn mit Hilfe des Landes NÖ

Gütertransport auf der Bahn
Die Güterbahn im Traisental fährt weiter. Das Land NÖ hat ein neues Betreibermodell mit den Gemeinden auf die Beine gestellt.

Der Schienengüterverkehr auf der Traisentalbahn von St. Aegyd bis Freiland (NÖ / Bezirk Lilienfeld) bleibt bestehen. Die ÖBB wollten die Strecke aus Kostengründen heuer bereits komplett einstellen. Das Land NÖ präsentierte heute ein fertig ausverhandeltes Modell zur Übernahme der Bahnstrecke und zur Fortsetzung des Güterbahnbetriebs für die nächsten 10 Jahre.

Gut für die Wirtschaft, für Umwelt und Verkehrsentlastung

„Für die Unternehmen vor Ort ist die Fortführung der Traisentalbahn ein wirtschaftlicher Vorteil“, begründete heute NÖ-Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav den Schritt. 65.000 bis 90.000 Tonnen Güter werden künftig, so die Prognose des Landes NÖ, pro Jahr auf der Strecke transportiert.

NÖ-Verkehrslandesrat Karl Wilfing und NÖ-Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav

„Wir sparen durch die Weiterführung der Strecke 4.000 Lkw-Fahrten und 1000 Tonnen CO2“, erklärte dazu NÖ-Verkehrslandesrat Karl Wilfing. Dies sei auch ein wichtiger Beitrag zur Verminderung der Schwerverkehrsbelastung auf der B18 ab Traisen – zugunsten der Anrainer und Pkw-Fahrer.

Neuer Betreiber, neuer Eigentümer für 4,58 Mio. Euro

Die zehn Gemeinden der Kleinregion Traisen-Gölsental gründen nun die „Region Traisen-Gölsental GmbH“, die die Bahnstrecke in ihr Eigentum übernimmt und ab April 2012 betreibt. Insgesamt werden dafür in den nächsten 10 Jahren – für Kauf, Sanierung und Betrieb der künftigen Anschlussbahn Freiland–St. Aegyd – 4,58 Mio. Euro investiert. Dies bestätigten auf Anfrage von magzin.at beide Pressesprecher der genannten NÖ-Landesräte.

Mit einer Förderung wird das Land NÖ dazu 3,3 Mio. Euro – je zur Hälfte aus dem Wirtschafts- und dem Verkehrsressort – beisteuern. Weitere 830.000 Euro kommen über die Schig (Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft mbH) aus dem österreichischen Klima- und Energiefonds des Lebensministeriums. Der Rest soll aus den Erlösen (Cash-flow) des Bahnbetriebs aufgebracht werden.

RCA bleibt im Boot

Die ÖBB-Güterbahntochter Rail Cargo Austria (RCA) wird weiterhin das Zugmaterial bereitstellen und die Fahrpläne erstellen, gemeinsam mit den Unternehmen vor Ort und der neuen Betreibergesellschaft, so die Auskunft der Pressesprecher.

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Foto NÖ-Landesrätie: © NLK